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Schule für Sekundarstufe 1

Statt „Chaostage“: 10er-Abschlussklassen verewigen sich mit Graffitibild

„Ich bin froh, an diesem Graffitibild mitwirken zu können, nachdem ich gehört habe, dass die Chaostage gestrichen sind.“ Joanna (16) ist Schülerin der 10. Klasse der Leonardo Da Vinci-Schule Morsbach und mit Begeisterung dabei, die Nordfassade der Kulturstätte mit einem bunten Bild aus Sprüh- und Fassadenfarbe zu versehen. Ihre Aufgabe ist es, die Fahnen von Deutschland und Frankreich auszumalen.

„Das Thema hatten wir aus aktuellem Anlass vorgegeben“, erzählt Schulleiter Jürgen Greis. „Was lag näher, als zum 1125-jährigen Bestehen von Morsbach und zum 50-jährigen Partnerschaftsjubiläum mit Frankreich ein Bild zu diesen Themen zu gestalten. Mit dem Graffitibild können die drei 10er-Abschlussklassen, unser Corona-Jahrgang, etwas Bleibendes hinterlassen“, freut sich Greis und lacht. Und der didaktische Leiter der Schule Michael Dietershagen ergänzt: „Mit dem bekannten Graffitikünstler Kai Niederhausen haben wir den richtigen Partner gefunden, ein solches großdimensioniertes Bild an der Fassade zu verewigen.“
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Kai Niederhausen ist freischaffender Künstler und mit Leidenschaft dabei, wenn es gilt, Schülern das Malen näher zu bringen. Als Fassadenmaler ist er weltweit tätig. „Im vergangenen Jahr bin ich zur Wandgestaltung nach Russland, Peru und Nordamerika gereist oder war bei internationalen Festivals zu Gast. Für die Leonardo Da Vinci-Schule habe ich schon das Frankreichbild an der Sporthallenfassade und den Bauwagen im Pausenhof kreiert“, erzählt der 38-jährige Kölner.

Das neue Fassadenbild zu den Gemeindejubiläen wurde mit den drei 10er-Klasse ausführlich vorbesprochen. Der Künstler und ein Kernteam von SchülerInnen sind jeden Tag mit auf dem von der Fa. Schnorrenberg kostenlos zur Verfügung gestellten Gerüst dabei, und im täglichen Wechsel nehmen dann die anderen SchülerInnen an dem Projekt teil.

Nachdem das Bildkonzept besprochen wurde, teilten die Akteure die Wandfläche in verschiedene Bereiche ein, in denen zum Beispiel die Morsbacher Basilika und der Aussichtsturm als Hauptsehenswürdigkeiten platziert werden sollen. Die Jahreszahl „1125“ und das Wort „Morsbach“ gehören ebenso mit auf das Fassadenbild, wie die Fahnen von Frankreich und Deutschland sowie das Logo der Schule.
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Mit Hilfe von Klebeband werden die Konturen vorgegeben und die Flächen mit den unterschiedlichsten Farben ausgesprüht oder mit Fassadenfarbe ausgepinselt. Timon (16) ist mit vollem Eifer dabei, den Morsbach-Schriftzug auszumalen. „Ich habe zwar meinen Eltern schon mal geholfen, ein Zimmer zu streichen, aber diese Art von Kunstunterricht im Freien hier an der Schule hat mich begeistert“, meint er.

Auch Bürgermeister Jörg Bukowski ist ganz angetan von dem Schülerkunstwerk. „Über das Engagement der Schule freue ich mich sehr. Zum einen mit Blick auf unser Gemeindejubiläum, zum anderen aber auch, weil sich die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse im Jahr 2020 auf besondere Weise `verewigen`. Das Bild finde ich sehr gelungen“, stellt der Bürgermeister fest.
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Schulleiter Jürgen Greis ist voller Vorfreude: „Am 19. Juni, wenn die Zeugnisse ausgegeben werden, und das Fassadenbild nach zweiwöchiger Arbeit endlich fertig ist, hoffen wir, dass wir ein Gruppenfoto mit den Abschlussklassen vor dem neuen Kunstwerk schießen können, frei nach dem Motto `Mit Abstand die Besten`.“
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(Text und Fotos: Christoph Buchen)

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